Vorankündigung
Aktuelles
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15.11.2025: ein trauriges Jubiläum: 20 Jahre Zerschlagung der Katholikenräte in der Diözese Regensburg
von Johannes Grabmeier und Fritz Wallner: wurde dem Bischof gesandt und danach als Presseerklärung der Laienverantwortung Regensburg verschickt
Einleitung
Am Fest des Hl. Albert des Großen, dem 15.11.2005, hat der damalige Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller die bestehenden Strukturen der Mitwirkung der Laien bei der Sendung der Kirche „reformiert“, im Klartext: „zerschlagen“. Das geschah geschichtsvergessen, denn die Rezeption der Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils durch die Würzburger Synode wurde damit gleichsam auf den Kopf gestellt. Die Eigenverantwortung und Mitverantwortung aller Getauften und Gefirmten für die Sendung der Kirche ist seitdem in der Diözese Regensburg defizitär. Da man sich nach zwanzig Jahren an vielen Stellen mit dem Status Quo eingerichtet hat und die geschlagenen Wunden nicht direkt mehr brennen, scheint es uns notwendig, die wichtigsten Eckpunkte in Erinnerung zu rufen. Dazu kommt, dass gezielt Fehlinformationen verbreitet wurden, sowie Vergessenheit und Unwissenheit um sich greifen. Ziel muss es nach wie vor sein, dass die Regensburger Fehlentwicklung beseitigt wird und Neues – von synodalem Geist inspiriert – wieder wachsen kann. Die Laienverantwortung Regensburg setzt sich weiter dafür ein, dass es auch im Bistum Regensburg wieder Katholikenräte geben wird. Wir fordern Bischof Voderholzer auf, anlässlich dieses traurigen Jubiläums von 20 Jahren dies wieder zu ändern und zu korrigieren.Katholikenräte und Pastoralräte nach Vaticanum II, CIC und Würzburger Synode
Im Dekret über das Laienapostolat „Apostolicam actuositatem“ (AA) spricht das II. Vatikanische Konzil, die „Heilige Synode“, alle Gläubigen im Gottesvolk direkt und „eindringlich“ an. Sie misst ihnen einen „in jeder Hinsicht notwendigen Anteil an der Sendung der Kirche“ bei, „denn das
Apostolat der Laien, das in deren christlicher Berufung selbst seinen Ursprung hat, kann in der Kirche niemals fehlen.“ Das Konzil spricht von der „eigentümlichen Verantwortung“ der Laien. (AA1) Im Abschnitt 26 wird den Laien dann ganz konkret empfohlen, Katholikenräte als „beratende“ Gremien mit „je eigenem Charakter“ und der „Autonomie“ zu bilden, die zur „gegenseitigen Koordinierung dienen können“. Obwohl nun im Dekret im Absatz 1 auch eine generelle Weisung hinsichtlich der kirchenrechtlichen Normierung gegeben ist, wurden die empfohlenen Katholikenräte nicht direkt im 1983 neu erstellten universellen Kirchenrecht Codex Iuris Canonici (CIC) geregelt. Der Charakter von Katholikenräten als Vereinigung von Gläubigen ist jedoch generell im Canon 215 geregelt: „Den Gläubigen ist es unbenommen, Vereinigungen für Zwecke der Caritas oder der Frömmigkeit oder zur Förderung der christlichen Berufung in der Welt frei zugründen und zu leiten und Versammlungen abzuhalten, um diese Zwecke gemeinsam zu verfolgen“.
Katholikenrat auf DiözesanebeneDie konkrete Umsetzung und Rezeption des II. Vatikanischen Konzils für Deutschland geschah in den Jahren 1970-1975 mit dem Präsidenten Julius Kardinal Döpfner die „Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland“ – der Würzburger Synode. Auf Grund ihres vom Papst Paul VI. approbierten Statuts erließ die Synode „Anordnungen“ und schuf damit partikulares kirchliches-verantwortung Rechnung tragend — ein Vetorecht aus Gründen der verbindlichen Glaubens- und
Sittenlehre der Kirche sowie ein Vorbehalt auf Grund bischöflicher Gesetzgebung bei Anordnungen eingeräumt worden. Man kann daher grundsätzlich davon ausgehen, dass angesichts dieser Einschränkungen folglich alle Beschlüsse und Anordnungen verbindlich getroffen worden sind. Im Beschluss „Räte und Verbände“ wird ein Abschnitt dem Katholikenrat der Diözese gewidmet und seine Einrichtung angeordnet.
Pfarrgemeinderäte Entsprechende Regelungen gab es für die Pfarrgemeinderäte, die feinsinnig auf der untersten Ebene ausgeklügelt, zur Vermeidung einer Doppelstruktur die Eigenschaften eines Katholikenrats und eines Pfarrpastoralrats vereinigte – mit dem Übergewicht des eigenständig handelnden Katholikenrats, sichtbar gemacht am Vorsitz durch einen Laien.Die sogenannte „Reform“ der Laienräte durch Bischof G.L. Müller 2005
Dieses so geschaffene partikulare Recht hat Bischof G.L. Müller verletzt, als er im Herbst 2005 in einem Dekret die Auflösung des Katholikenrats auf Diözesanebene („Diözesanrat“) und der 33 Dekanatsräte anordnete und gleichzeitig den Pfarrgemeinderäten den Katholikenratscharakter
entzog. Als neuen Katholikenrat schuf er ein sogenannten „Diözesankomitee“, in dem nur noch die katholischen Vereine und Verbände Vertretern sind, nicht aber Vertreter der Pfarrgemeinden und Dekanate. Sein eigentliches Ziel, zusammen mit seinen römischen Unterstützern die Würzburger Synode und ihre Beschlüsse endgültig zu beerdigen, hat er Gott sei Dank nicht erreicht. Gegen dieses rechtswidrige Handeln beschritt J. Grabmeier den hierarchischen Rekurs bis zum obersten Verwaltungsgerichtshofs, der 2. Kammer der Apostolischen Signatur in Rom. Das Gericht „flüchtete“ (S. Demel) zuletzt in die Unzuständigkeit in dem es die Verwaltungsdekrete des Bischofs als Gesetzesakt uminterpretierte, gegenüber dem kein hierarchischer Rekurs möglich ist.Die Frage der Rechtskonformität des Handelns von Bischof G.L. Müller ist daher gerichtlich nicht entschieden worden.
Die Folgen 20 Jahre danachSchon ziemlich am Anfang seiner Amtszeit hatte Bischof G.L. Müller seinen Vorgänger, sowie die Priester und Laien mit dem unsäglichen Satz verhöhnt, „bisher haben alle vor sich hingewurstelt“. Tatsächlich erwies er sich als planloser Hirte, der unter wiederholter Berufung auf „göttliches
Recht“ Schlagwörter und unüberlegte Aktivitäten aneinanderreihte, die immer nur dem Ziel dienten, die Wichtigkeit des Bischofsamtes und sich selbst als herausragende Persönlichkeit darzustellen. Doch um wirklich Autorität und Bedeutung zu erlangen, dazu fehlte ihm fachlich die
pastorale Praxiserfahrung und obendrein menschlich die soziale Kompetenz im Umgang mit den Gläubigen, sowie seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die völlig wirkungslose und verpuffte „Stadtmission“ in Regensburg ist nur ein Beispiel dafür. Mit der Auflösung der über die Jahrzehnte hinweg erfolgreich wirkenden Strukturen von Pfarrgemeinderat – unter dem Vorsitz eines Nicht-Klerikers, Dekanatsrat und Diözesanrat – jeweils als Katholikenrat wollte G.L. Müller allein seine Macht beweisen.
Sein Vorgänger Bischof Manfred Müller hatte die Laienmitarbeit und Laienmitverantwortung gefördert: Es sei nur an das Diözesanforum mit dem Leitwort „Zieh den Kreis nicht zu klein“ erinnert. Bischof G.L. Müller bewirkte mit seinen Entscheidungen, dass sich schon bei der Pfarrgemeinderatswahl 2006 bis zu 15000 Ehrenamtliche in den Pfarreien und Dekanaten zurückgezogen hanen. Sie waren enttäuscht und demotiviert gleichermaßen. Es wird Generationen dauern, bis dieser Vertrauensverlust auch nur einigermaßen aufgeholt werden kann. Hinzu kam, dass G.L. Müller den für die katholische Kirche so verheerenden Missbrauchsskandal als systemische Ursachen und Probleme akzeptieren wollte, sondern sich äußerste, dass für die Tat allein der Täter verantwortlich sei. Es handle sich um Einzelfälle hatte er erklärt und die Medien für das angebliche Aufbauschen verantwortlich gemacht -
Mitgliedertreffen am Sonntag, 19.10.2026
Herzliche EInladung an alle Mitglieder und Gäste (Anmeldung vorab an johannes.grabmeier@laienverantwortung-regensburg.de) zum Mitgliedertreffen am
Sonntag, 19.10.2025, 17:00 – 19:00
im
Schreiberhaus, St.-Katharinen-Platz 5, 93059 Regensburg-Stadtamhof (Parkplatz Dultplatz, ÖPNV Thundorferstraße)
Tagesordnung
- Begrüßung und Besinnung
- Aktuelles aus Diözese, Synodaler Weg und Weltkirche
- 15.11.2025: 20 Jahre nach der Zerschlagung der Katholikenräte in der Diözese Regensburg: Aktivität?
- Hans Fischer: aus dem Schlussdokument der Weltsynode
- Bericht Buchprojekt Prof. Dr. Köck: Die Religionsfreiheit im Spannungsfeld von Mensch-Staat-Kirche unter besonderer Berücksichtigung von Konkordaten
- Planung Hauptversammlung mit Neuwahlen und Einkehrtag 2026
- Vorschau Katholikentag Würzburg 13.-17.05.2026
- Sonstiges
Danach: Nachsitzung im Restaurant Spitalgarten
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Übergabe des Buches „Kirchlicher Rechtsweg – vatikanische Sackgasse“ an Bischof Dr. Rudolf Voderholzer
Nachdem es seit 2013 keine passende Gelegenheit gegeben hatte bei einem Zusammentreffen mit dem Bischof dieses wichtige Dokument über die Zerschlagung der Katholikenräte durch seinen Vorgänger in der Diözese Regensburg zu übergeben, war nun am Sonntag, 27.07.2025 dazu Gelegenheit in Deggendorf.
Der Bischof kam in die Pfarrgemeinde St. Martin um das neu renovierte Pfarrzentrum zu segnen nach einem entsprechenden Pontifikalgottesdienst mit den buchstäblichen Pauken und Trompeten.
Beim anschließenden Empfang im Pfarrzentrum konnte ihm dann Johannes Grabmeier das Buch mit folgender Widmung übergeben:
Sehr geehrter Bischof Rudolf Voderholzer,
gerne überreiche ich Ihnen meine Dokumentation des Verfahrens an der Apostolischen Signatur gegen die Zerschlagung der Katholikenräte durch hren Vorgänger in unserer Diözese, das mit einer Flucht des Gerichts in die Unzuständigkeit endete.
Nachwievor klafft die Wunde fehlender Katholikenräte auf Pfarrgemeinde- und Dekanatsebene. Auf Diözesanebene ist es mit dem Diözesankomitee defizitär, dann da sind nur katholische Verbände repräsentiert und von Ihnen berufene Einzelpersonen.
In der Schwäbischen Zeitung werden Sie jüngst wie folgt zitiert „Und dazu braucht es viel Kontakt, viel Dialog,viel miteinander Reden und miteinander Beten.“
Das biete ich Ihnen gerne als Vorsitzender der Laienverantwortung Regensburg e.V. nach CIC can. 215, an, insbesondere zum genannten Thema.
Johannes Grabmeier
Das Gespräch dazu war sehr kurz. Ausgehend von der Tageslesung Genesis 18,23-32, bei der Abraham Gott von 50 auf 10 Gerechte runterhandelt um Sodom zu verschonen und er das in Predigt ansprach, sagte ich zum ihm: „Wenn man den Herrgott bedrängen kann, dann doch wohl auch den Bischof.“ und überreichte ihm das Buch: „Ich kann mir vorstellen, dass Sie wissen um was es geht“, was er bejahte. Ein weiteres Gespräch kam nicht zustande.
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Treffen als Sommerfest in Amberg
Am Sonntag, 13.07.2025 fand ein Treffen als Sommerfest in Amberg im Obstgarten der Familie Gerl statt. Herzlichen Dank für diese Möglichkeit an Hedie und Franz Gerl! Fotos folgen.
Das Treffen ist selbstverständlich nicht nur für Mitglieder, sondern für alle Interessenten offen. Bitte dazu Kontaktaufnahme durch E-Mail.
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Die Form der Reform – Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Wolfgang Beinert
Anmerkungen zur Lage und Lehre der Kirche
Wie weit wird Kirche ihrem Ursprung, ihrem Wesen – also der Christusnachfolge gerecht? Eine Analyse ergibt: Wenig! Vom jesuanischen Programm ist oft nicht viel geblieben. Es lautet nach Hieronymus: „Nackt dem nackten Christus folgen“. Die Lage der Kirche provoziert Nachdenken. Es wird nicht so rasch enden können
Sonntag, 11.05.2025, 17:00 – 19:00 im Bonhoeffer-Saal des ev. Bildungswerks Alumneum Am Ölberg 2 in Regensburg
Eintritt frei

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Mitgliedertreffen am Sonntag, 30.03.2025, 17:15 Uhr
Treffen der Laienverantwortung-Regensburg im Schaffnerstüberl des Kneitingers am Arnulfsplatz in Regensburg
- Begrüßung und Besinnung
- Vorbereitung Veranstaltung mit Prof. Dr. Beinert am 11.05.2025
- Essentielles aus der Weltssynode: Fortsetzung der Berichte vom Einkehrtag:
- Abschnitte 8 und 9: Ein reicher Fang (Johann Fischer)
- Abschnitt 10: “So sende ich Euch” (Marianne Pesold)
- Vorbereitung Katholikentag Würzburg
- Kirchliche Kindergärten: Rückzug der Diözese Regensburg 2026
- Sonstiges
Gäste sind herzlich willkommen!